Ralf Oberndörfer

Geschichte ist weder eine Wundermedizin noch die wichtigste oder einzige aller Wissenschaften. Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann allerdings ein wesentlicher Schritt sein, sich selbst und andere Menschen besser zu verstehen, Fehler zu vermeiden und die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei können historische Geschehnisse niemals nur gutes oder schlechtes Beispiel sein, sie wollen begriffen werden. Es kommt darauf an, ganz gegenwärtig zu sein.

Ich wurde 1965 in Nürnberg geboren und bin ausgebildeter Volljurist. Seit mehr als zwanzig Jahren arbeite ich als freiberuflicher Rechtshistoriker. Umfangreiche Erfahrung mit Recherchen in mehr als fünfzig Archiven, politischer und historischer Bildungsarbeit sowie dem Schreiben und Redigieren wissenschaftlicher und journalistischer Texte bringe ich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit. 1993/1994 habe ich als Freiwilliger ein halbes Jahr im Archiv der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gearbeitet. Danach war ich bis 2009 als Leiter eines Rechercheprojekts für Yad Vashem in Deutschland tätig.

Meine Schwerpunkte sind die deutsche Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, die Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen der nationalsozialistischen Massenverbrechen sowie die Aufklärung über Antisemitismus und Rassismus. Ich arbeite in der Ausbildung von Nachwuchsjurist_innen und angehenden Polizist_innen, entwickle und leite Stadtführungen abseits der gängigen Routen und Themen, und recherchiere für Ausstellungen, in Familienangelegenheiten und für wissenschaftliche Publikationen.  Ich verstehe meine Arbeit als einen Ansatz zur Menschenrechtspädagogik und zur Stärkung demokratischen Bewußtseins, Engagement in aktuellen politischen Konflikten eingeschlossen. Manchmal staune ich, welch geringen Stellenwert das Rechtsstaatsprinzip und das Wissen über Justizverbrechen bis heute besitzen.

Meine Muttersprache ist Deutsch. Englisch kann ich fließend schreiben und sprechen, Französisch einigermaßen lesen und langsam sprechen, im Hebräischen sind Grundkenntnisse vorhanden. Von 2010 bis 2018 war ich im Vorstand des Forum Justizgeschichte e.V. tätig, von 2016 bis 2018 als Vorsitzender.

Eine Auswahl meiner Veröffentlichungen finden Sie hier.

Unter dem Nom de Lettre Rob Alef publiziere ich meine literarischen Arbeiten.  Ich habe vier Kriminalromane verfaßt, zuletzt erschien Immer schön gierig bleiben (Rotbuch, 2013). Von mir stammt auch der gleichnamige Roman nach dem ZDF-Dreiteiler Die Wölfe (2009), einem Doku-Drama um eine Jugendbande, das in Berlin in den Jahren 1948, 1961 und 1989 spielt. In meinem Fußballblog Volk ohne Raumdeckung schreibe ich regelmäßig zur schönsten Nebensache der Welt.

Ich koche und laufe gern, mache Urlaub am Meer und interessiere mich für jede Art von Literatur, Kino und Musik, die mich nicht für dumm verkauft.