Jüdische Sozialgeschichte in Schöneberg

HISTOX Stadt Land Fluss

Das zwischen 1906 und 1910 geschaffene Bayerische Viertel in Schöneberg wird bis heute von vielen als ‘Jüdische Schweiz’ erinnert, als ein Quartier, in dem viele wohlhabende Juden gelebt haben sollen. Auf unserem Weg betreten wir dieses Wohnquartier durch den Dienstboteneingang und stellen fest, dass das Idyll brüchig wird, wenn man sich auf Spurensuche begibt. Alltag und Armut, Verfolgung und Überlebensstrategien, Zerstörung und Erinnerung finden sich in Architektur und Stadtbild wieder. Zwar finden sich hier auch die Spuren von Berühmtheiten wie Albert Einstein oder Gisèle Freund, aber die Gebäude und Erinnerungsorte verweisen auch auf wenig bekannte Männer und Frauen, die völlig mittellos waren, als sie in die Vernichtungslager deportiert wurden.

Lebensspuren im Häusermeer

In den Geschichten zu den Bewohnerinnen und Bewohnern wird die mehr als hundertjährige Geschichte gegenwärtig. Verschiedene Erinnerungsformen vom Stolperstein bis zur Gedenktafel werfen die Frage auf, wie mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Zeit die Verfolgungsgeschichte vergegenwärtigt werden kann.

Diesen Rundgang habe ich in Zusammenarbeit mit Dr. Gabriele Zürn und Dr. Alexander Ruoff konzipiert. Unsere Recherchearbeiten wurden vom Leo-Baeck-Institut – Abteilung für Lehrerfortbildung – unterstützt. Treffpunkt ist vor der Volkshochschule am Barbarbarossaplatz 5, 10781 Berlin, der Rundgang endet am Bayerischen Platz.

Diesen Stadtrundgang können Sie auch nach Absprache für Ihre Freund*innen, Verwandten, Berlinbesucher*innen oder Kolleg*innen buchen. Bedingt durch den Straßenlärm und die teilweise beengte Situation ist ein Rundgang mit mehr als 20 Teilnehmer_innen nicht zu empfehlen.